Terratec dmx6fire praxistips surroundsound User Manual

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SixPack 5.1+ / DMX 6Fire 24/96 Praxistips V0.1 
(c) 2002 TerraTec Electronic GmbH , Manfred Dreese 
 
Die Standards 
 
Im Consumer-Bereich etablierte sich daher sehr schnell eine interessante Idee aus den Dolby-Labs, die 
darin bestand, einen Surroundkanal mit wesentlichem Qualitätsverlust in ein Stereosignal zu 
implementieren. Hier machte man sich zu Nutze, daß im allgemeinen der Klang, der innerhalb eines 
Lautsprecherpaares 90 Grad phasenverschoben ist (rechts geht die Membran raus, links gerade rein), 
nicht hör- oder wenigstens nicht ortbar ist. 
 
Dieser Differenzton wurde mit einer relativ einfachen elektronischen Schaltung auf einen weiteren 
Verstärker geleitet, der die rückwärtigen Lautsprecher versorgte.  
Eine weitere Stufe sorgte dafür, daß der Ton, der auf beiden Kanälen mit gleichem Pegel und Frequenz 
vorhanden war, auf den sog. Center-Lautsprecher geleitet wurde. Dieser wurde vor allem für die 
Wiedergabe von Dialogen eingesetzt. 
 
Dies entspricht dem heutigen Dolby Surround / ProLogic Standard.  Nachteil dieses Verfahren ist, 
daß es sich logischerweise um keinen echten Mehrkanalton handelt, da das Signal aus dem 
Stereosignal extrahiert wird und mit erheblichen Fehlern behaftet sein kann. Zudem ist der 
Frequenzbereich des rückwartigen Signals eingeschränkt (Erfahrungswert 300Hz bis 7kHz) und liegt 
eben nur in Mono vor. 
Vor allem bei einem vom Klang eher schwächlichen VHS-Band mutierte der unterstützende Surround-
Klang zu einem Rauschen auf den rückwärtigen Lautsprechern, der gelegentlich von leisen, nicht 
identifizierbaren Geräuschen begleitet wurde. Aus einer Audio-CD ließen sich durch die Surround-
Technik allerdings großartige Klangwelten zaubern, was vor allem bei diversen Klassikaufnahmen, sehr 
oft aber auch bei Pop- und elektronischer Musik (hierzu mehr in den „Hörempfehlungen“)  für große 
Ohren sorgte. 
 
Die  Dolby Surround / ProLogic - Technologie ist aus dem Audio-CD Bereich vorerst nicht 
wegzudenken, im Videobereich hat sich allerdings seit der Laserdisc einiges getan. 
 
Seit den Digitaltonspuren und Laserdiscs/DVDs mit reichlich Platz wurde Dolby Surround / ProLogic 
immer weiter in den Hintergrund gedrängt, da ein neues System endlich für jedermann fünf diskrete 
vollwertige  Audiokanäle (also fünf mal das volle Frequenzband ohne Übersprechen zwischen den 
Kanälen) ermöglichte. Das heutzutage als DolbyDigital / AC3 bekannte System benutzt ein normales 
Digital-Audiosignal, welches in den üblichen Koaxial-oder Lichtwellenleiterkabeln transportiert werden 
kann. Dieses in 48khZ aufgelöste Signal kann von einem externen Receiver ausgewertet und wieder in 
fünf diskrete Kanäle sowie einen Subwoofer-Kanal (auch „Baßkanal“ oder LFE [Low Frequency Effects]) 
- Kanal genannt. 
 
Zu bemerken ist dringend, daß die Unterbringung von 6 Tonspuren in einem 48kHz-Signal nur mit einer 
Kompression, ähnlich wie bei MP3, möglich ist.  Hier werden die Tonspuren auf einer hochwertigen 
Architektur vorgerechnet und darauf mit einer speziellen Software auf ein Signal vereint. Dieses ist mit 
hohem Rechenaufwand verbunden und in Echtzeit so gut wie nicht machbar. Das Umrechnen des 5.1-
Tons beim DVD-Film „Matrix“ dauerte mitsamt aller Optimierungen mehrere Tage. 
 
Als Steigerung zu AC-3 gibt es noch das Soundformat DTS. Diese beiden Systeme sind im Prinzip 
identisch, aber nicht untereinander kompatibel. Heimkino-Fans behaupten, daß DTS etwas mehr Druck 
auf die Lautsprecher bringen kann, vor allem diverse meßbare Baßschwächen von AC-3 sollen nicht 
mehr vorhanden sein. 
Unsere Soundkarten können DTS über den Digitalausgang an einen externen DTS-Verstärker 
weiterreichen oder mit Hilfe eines DTS-Fähigen Software DVD-Players über die Analogausgänge 
ausgeben.