Bresser Optics 11-10821 User Manual

Page of 40
Fernglas-/Spektiv-ABC
Material unserer Gummiarmierung ist bei normalem Gebrauch unempfi ndlich 
gegen Sonneneinstrahlung.
GUMMIAUGENMUSCHELN
siehe: Augenmuscheln
JUSTIERUNG (Doppelbild)
Unter  einer  Justierung  bei  Ferngläsern  versteht  man  die  parallele  Ausrich-
tung der beiden Fernglashälften. Wird ein Fernglas hart gestoßen, oder fällt 
es  z.  B.  auf  den  Boden  werden  die  Prismen  verschoben  und  das  Glas  ist 
dejustiert.
Bei  Beobachtungen  durch  ein  dejustiertes  Fernglas  erscheinen  dem  Be-
trachter  die  Konturen  verschoben  (Doppelbild).  Eine  leichte  Dejustierung 
des Modells wird eventuell durch die Akkomodierung (Anpassung) der Augen 
ausgeglichen, bei längerem Sehen treten dann aber Kopfschmerzen auf. In 
jedem Fall ist ein dejustiertes Fernglas zur Reparatur einzusenden.
LICHTSTÄRKE (allgemeiner Hinweis)
Die Lichtstärke (LS) ist das Maß für die Helligkeit des Fernglases. Unter nor-
malen Umständen ist ein 7x50 Fernglas (LS 51) für den Benutzer erheblich 
lichtstärker als ein 10x50 Fernglas (LS 25). Um die höhere Lichtstärke des 
7x50 Fernglases ausnutzen zu können, ist es Voraussetzung, dass sich die 
Pupille des Benutzers auf die Größe der Austrittspupille (AP) des Fernglases 
vergrößert (beim 7x50 = AP 7.14).
LICHTSTÄRKE (geometrisch)
Die geometrische Lichtstärke ist der rechnerische Helligkeitswert eines Fern-
glases. Modelle mit hoher Lichtstärke sind besonders für Beobachtungen in 
der Dämmerung geeignet.
Formel zur Berechnung der Lichtstärke:
(Objektiv Ø : Vergrößerung)
z.B.: 50 : 10 = 5 x 5 = 25
Bei  dieser  Berechnung  der  Lichtstärke  wird  nicht  eine  leistungssteigernde 
Ausstattung  des  Glases  berücksichtigt,  wie  z.B.  BAK-4  Prismen,  Mehr-
schichtvergütung, Qualität des optischen Glases usw. 
Diese Leistungssteigerung wird durch Berechnung der relativen Lichtstärke 
deutlich gemacht.
LICHTSTÄRKE (relativ)
Die relative Lichtstärke ist der moderne Ausdruck, der die Verwendung von 
speziell  vergüteten  Linsen  und  Barium-Kronglas  (BaK-4)  für  eine  erhöhte 
Lichtstärke  berücksichtigt.  Unsere  Ferngläser  haben  z.B.  eine  bis  zu  60% 
höhere Lichtstärke als einfache, unvergütete Prismengläser.
NACHTGLAS
Als  Nachtgläser  werden  Modelle  bezeichnet,  die  eine  hohe  geometrische 
und relative Lichtstärke aufweisen (z.B. 7x50, 8x56, 9x63, usw.)
Ein hervorragendes Nachtglas ist das BRESSER 8x56 Spezial JAGD.
SEHFELD
Unter Sehfeld eines Fernglases versteht man das übersehbare Gelände bei 
einem Abstand von 1000m vom Objekt. Das Sehfeld ist meistens in „Meter“ 
angegeben. Bei der Angabe des Sehfeldes als Winkel  (z.B. 7°) entspricht 1° 
= 17.5m. Ein Fernglas mit einem Sehfeld über 120m/1000m wird unter der 
Bezeichnung „Großfeld“, über 140/1000m unter der Bezeichnung „Weitwin-
kel“ angeboten.
Weitwinkel-Ferngläser sind besonders für sich bewegende Objekte (Fußball, 
Pferderennen) empfehlenswert.
STATIV-ANSCHLUSS
Bei vielen Fernglas-Modellen ist bereits ein Stativgewinde eingesetzt.
Diese  Ferngläser  können    mit  Hilfe  eines  Stativ-Adapters  auf  ein  Stativ  ge-
schraubt werden und garantieren so ein “ruhiges” Bild.
 
TWIST-UP
siehe: Augenmuscheln
VERGÜTUNG
Normale optische Linsen haben die Eigenschaft, einen Teil des einfallenden 
Lichtes zu refl ektieren. Es entsteht ein Lichtverlust und eine  Verminderung 
des Kontrastes durch Streulicht. Durch Vergütung der Linsen (Aufdampfen ei-
ner refl exmindernden Mineralschicht) wird die Refl exion erheblich gemindert 
und die Lichttransmission (Durchlässigkeit) gesteigert.
 
Ein  vollvergütetes  Fernglas  lässt  im  Vergleich  mit  einem  unvergüteten  Glas 
ca. 60% mehr Licht in den Strahlengang ein. Durch Verwendung spezieller 
Vergütungen (UV-Vergütung, Mehrschichtvergütung) wird die Lichtstärke wei-
ter gesteigert.
Bei  der  Ruby-Vergütung  wird  eine  7-  bis  15-lagige  rubinfarbene  Mineral-
schicht auf die Objektivlinsen gedampft. Diese Vergütung erhöht bei Sonnen-
licht den Kontrast des Fernglas-Bildes, da die Rot-Anteile des Lichtes weit-
gehend ausgefi ltert werden.Es ist allerdings auch zu sagen, dass durch die 
Rot-Vergütung die Lichtstärke des Glases um ca. 7% herabgesetzt wird.
siehe: Lichtstärke, relativ
38
ACHROMAT
Ein Achromat ist eine optisch gekittete Doppellinse. Farb- und Abbildungsfeh-
ler einer Einzellinse werden durch einen Achromaten weitgehend eliminiert. 
Ein gutes Fernglas hat wenigstens je einen Achromaten im Okular- und Ob-
jektivlinsensystem. 
AIR-ACHROMAT
Bei  Air-Achromaten  sind  beide  Linsen  durch  einen  schmalen  Luftspalt  ge-
trennt. Durch den Einsatz von Air-Achromaten ist es möglich, die Baulänge zu 
verkürzen und so sehr kompakte Ferngläser herzustellen.
AUGENABSTAND (OKULARE)
Um das Fernglas den unterschiedlichen Augenabständen der Benutzer an-
zupassen, ist es um die Mittelachse schwenkbar. Der richtige Augenabstand 
ist dann eingestellt, wenn der Benutzer einen Bildkreis bei der Beobachtung 
sieht. Der Augenabstand wird vom Mittelpunkt der linken Okularlinse bis zum 
Mittelpunkt der rechten Okularlinse gemessen.
AUGENMUSCHELN 
Augenmuscheln  sind  die  Verbindung  zwischen  den  Okularlinsen  und  dem 
Auge.  Bei  Modellen  mit  „Twist-Up“  handelt  es  sich  um  spezielle  Augenmu-
scheln, welche durch einen einfachen Dreh auf verschiedene Höhen einge-
rastet werden können. Somit kann ein Fernglas sehr einfach zur Beobach-
tung mit oder ohne Brille adaptiert werden. 
Die  anderen  Modelle  besitzen  umklappbare  Gummiaugenmuscheln.  Diese 
sind mit den Okularringen verbunden. 
Sie erfüllen zwei Funktionen:
a)  Der Druck auf das Auge bei längerem Beobachten wird durch das weiche 
Gummi vermindert.
b)  Für Beobachtungen mit einer Brille werden die Gummiaugenmuscheln um-
geklappt. Dadurch wird der Abstand zwischen den Okularlinsen und dem 
Auge verkürzt, der Brillenträger nutzt das ganze mögliche Gesichtsfeld des 
Modells  aus.
BRILLENTRÄGER-OKULARE
siehe: Augenmuscheln
DACHKANT-GLÄSER
Ferngläser  neuester  Bauart.  Durch  den  Einsatz  von  exakt  geschliffenen 
Dachkantprismen ist ein fast linearer Strahlengang des Lichts möglich. D.h. 
diese Gläser sind besonders schlank und handlich. Ein Qualitätsunterschied 
zu den gebräuchlichen Porro-Modellen besteht nicht.  
Typisches Modell: 8x56 Spezial Jagd
DÄMMERUNGSZAHL
Die Dämmerungszahl ist das Maß für die Sehleistung und Detailerkennbarkeit 
bei Ferngläsern.
Formel:
√Objektiv Ø  x  Vergrößerung
Das Ergebnis ist rein rechnerisch zu bewerten und nur für einen Vergleich von 
unterschiedlichen Fernglas-Typen (8x30, 7x50, 10x50 usw.) interessant. Die 
errechnete  Zahl  berücksichtigt  keine  Leistungssteigerung  des  Fernglases 
durch Vergütung, hochwertige Glassorten usw. 
siehe: Lichtstärke
DIOPTRIE-AUSGLEICH
Bei Ferngläsern mit Mitteltrieb-Einstellung ist das rechte Okular (bei den mei-
sten Zoom-Ferngläsern das linke Okular) drehbar. Damit kann die Fehlsich-
tigkeit des Benutzers ausgeglichen werden. Bei Modellen mit Einzelokular-
einstellung sind beide Okulare drehbar und dienen ebenfalls zur Scharfein-
stellung.
ED-Apo
Im  Gegensatz  zu  herkömmlichen  (achromatischen)  Linsensystemen  haben 
apochromatische Objektive einen deutlich reduzierten Farbfehler. 
Dies macht sich vor allem bei höheren Vergrößerungen und starkem Kontrast 
bemerkbar; die Farbsäume fehlen fast völlig und die Abbildung ist insgesamt 
noch schärfer. Erreicht wird dies durch Linsen aus ED-Sonderglas (ED = Ex-
tra low Dispersion). 
FERNGLAS-KOMPASS
Die BRESSER BINOCOM GAL & CLS Modelle werden mit eingebautem Kom-
pass  geliefert,  der  während  der  Beobachtung  im  Sehfeld  erscheint.  Diese 
Ferngläser werden hauptsächlich zur Navigation in der Seefahrt eingesetzt.
GALILEISCHES FERNGLAS
Fernglas ohne Prismen. In der heutigen Zeit werden fast ausschließlich The-
atergläser  nach  dem  galileischen  Prinzip  gebaut.  Das  Sehfeld  bei  dieser 
Bauform ist besonders groß - allerdings ist die Vergrößerung auf max. 5x be-
schränkt.
GUMMIARMIERUNG
Geräte mit Gummiarmierung sind für den harten, berufsmäßigen Einsatz emp-
fehlenswert. Sie schützt das Fernglas bei Stoß, Fall und Spritzwasser. Das