Chauvin Arnoux C.A 6116NVDE-tester P01145455 User Manual

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P01145455
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3.6. MESSUNG DER SCHLEIFENIMPEDANZ (Z
S
)
In Installationen mit TN- und TT-Netzsystemen können aus der Schleifenimpedanz außerdem der Kurzschlussstrom sowie die 
erforderliche Überstromschutzeinrichtung (Sicherung oder Schutzschalter) berechnet werden.
In einer Installation mit TT-Netzsystem lässt sich über die Schleifenimpedanz die Erdungsmessung ganz einfach durchführen – 
ohne Hilfserder. Das Messergebnis Z
S
 ist die Schleifenimpedanz der Installation zwischen den Leitern L und PE. Sie ist kaum 
größer als der Erdungswiderstand. Die Differenz erklärt sich aus dem Widerstand der Betriebserde in der Trafostation und dem 
Kabelwiderstand, die jedoch belanglos sind. 
Wenn man diesen Wert kennt, sowie den Wert der üblicherweise zulässigen Berührungsspannung (U
L
) kann man damit den 
Bemessungsdifferenzstrom für den vorzusehenden Fehlerstromschutzschalter wie folgt berechnen: I
DN
 < U
L
 / Z
S
.
Diese Messung ist an Installationen mit IT-Netzsystem nicht möglich, weil dort die Erdungsimpedanz des Transformators entweder 
zu hoch ist oder weil dieser ganz von der Erde isoliert ist.
3.6.1. BESCHREIBUNG DES MESSPRINZIPS
Zuerst erzeugt der Installationstester Impulse (Dauer 1,1 ms, max. Amplitude 7 A) zwischen den Buchsen L und N; aus dieser 
ersten Messung wird Z
L
 abgeleitet.
Dann wird zwischen den Buchsen L und PE ein geringer Strom eingespeist. Der Anwender hat die Wahl zwischen 6, 9 und 12 
mA. Dieser geringe Strom verhindert das Auslösen von Fehlerstromschutzschaltern, deren Bemessungsdifferenzstrom 
≥ 30 mA 
ist. Aus dieser zweiten Messung wird Z
PE
 abgeleitet.
Dann berechnet der Tester den Schleifenwiderstand Z
= Z
L-PE 
= Z
+ Z
PE
 sowie den Kurzschlussstrom Ik = U
LPE
/Z
S
.
Der Wert Ik gibt Auskunft über die ordnungsgemäße Dimensionierung der Sicherungen bzw. des Schutzschalters.
Höhere Genauigkeit erzielt man, wenn die Messung der Schleifenimpedanz Z
S
 mit einem hohen Prüfstrom erfolgt (TRIP-Modus) 
– dabei kann jedoch der Fehlerstromschutzschalter auslösen. 
3.6.2. DURCHFÜHRUNG EINER MESSUNG
Schließen Sie die dreiadrige Messleitung an das Gerät und an das Messobjekt an.
/
L
PE
N
Rb
R
E
R
N
R
L
/
L
PE
N
Rb
R
N
R
L
Ra
TT-Netzsystem
TN-Netzsystem
Wahlschalter in Stellung  
Z
S
 (R
A
/S
EL.
) bringen.
Wenn möglich sollten vorher alle Verbraucher vom Netz, an dem die Schleife gemes-
sen wird, abgetrennt werden. 
Wenn Sie die Messung mit einem Messstrom von 6 mA durchführen (wodurch 
Installationen mit 30 mA FI-Schutzschalter einen Fehlerstrom bis 9 mA tolerieren), 
ist das Abtrennen der Verbraucher nicht erforderlich.
SET UP
OFF
 
Im Trip-Modus muss die Buchse N nicht angeschlossen werden. 
Wenn der Installationstester angeschlossen ist, kontrolliert er automatisch 
das Vorhandensein der richtigen Spannung an den Buchsen sowie die Lage 
des Außenleiters (L) und des Neutralleiters (N) gegenüber dem Schutzleiter 
(PE), und zeigt das Ergebnis an. Gegebenenfalls werden die Buchsen L und N 
automatisch umgepolt, sodass die Schleifenmessung auch ohne Änderungen 
des Geräteanschlusses möglich ist.