Chauvin Arnoux C.A 6116NVDE-tester P01145455 User Manual

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P01145455
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3.11. FEHLERSTROMSCHUTZSCHALTER-PRÜFUNG
Das Gerät prüft Fehlerstromschutzschalter in drei Tests: 
 
„ Auslöseprüfung mit Rampenfunktion
 
„ Auslöseprüfung mit Impuls
 
„ Nichtauslöseprüfung
Der genaue Auslösestrom des Schutzschalters wird mit Rampe getestet.
Die Auslösezeit des Schutzschalters wird im Impulsmodus ermittelt.
Bei der Nichtauslöseprüfung wird auf eventuelle Frühauslösung bei 0,5 I
DN
 kontrolliert. Dieser Test ist nur zufrieden stellend, 
wenn die Fehlerströme gegenüber 0,5 I
DN
 vernachlässigbar sind, daher sollten alle Verbraucher von der betreffenden Installation 
abgetrennt werden.
3.11.1. BESCHREIBUNG DES MESSPRINZIPS
Vor den FI-Prüfungen stellt das Gerät automatisch fest, ob der Test gefahrlos durchgeführt werden kann, das heißt es kontrolliert 
den Fehlerspannungswert U
F
: Dieser darf 50 V (bzw. je nach U
L
-Wert im SET-UP 25 V oder 65 V) nicht überschreiten. Zuerst wird 
wie für eine Schleifenimpedanzmessung ein niedriger Prüfstrom erzeugt (<0,3 I
DN
) und Z
S
 gemessen.
Daraus berechnet der Tester U
= Z
x I
DN
 (oder U
= Z
x 2 I
DN
 oder U
= Z
x 5 I
DN
 je nach gewünschter Prüfung), also die maximale 
anzulegende Prüfspannung. Wenn diese Prüfspannung  U
L
 überschreitet, wird die Prüfung nicht durchgeführt. In diesem Fall 
muss der Anwender den Messstrom auf 0,2 I
DN
 reduzieren, damit Prüfstrom + Fehlerströme in der Installation keine Spannung 
größer U
erzeugen.
Höhere Genauigkeit beim Messen der Fehlerspannung erzielt man, wie bei der Erdungsprüfung unter Spannung, mit einem zu-
sätzlichen Hilfserder. Der Installationstester misst dann R
A
 und berechnet U
= R
x I
DN
 (oder U
= R
x 2 I
DN
 oder U
= R
x 5 I
DN
 je 
nach gewünschter Prüfung).
Nach diesem ersten Messabschnitt geht der Tester zum zweiten Messabschnitt über, der von der jeweiligen Prüfung abhängt.
 
„ Prüfung mit Rampe: Das Gerät erzeugt einen Sinusstrom mit schrittweise steigenden Amplituden (0,3 bis 1,06 I
DN
) zwischen 
den Buchsen L und PE für FI-Schutzschalter des Typs AC und A und von 0,2 bis 2,2
 I
DN
 für FI-Schutzschalter des Typs B. 
Sobald der Fehlerstromschutzschalter den Kreis abtrennt, werden der genaue Auslösestrom und die Auslösezeit angezeigt. 
Die Auslösezeit ist nur ein ungefährer Wert und wahrscheinlich nicht derselbe wie im Impulsmodus. Letzterer entspricht eher 
den tatsächlichen Betriebsbedingungen.
 
„ Prüfung im Impulsmodus: Das Gerät erzeugt zwischen den Buchsen L und PE während höchstens 500 ms einen Sinusstrom 
mit Netzfrequenz und einer Amplitude von I
DN
, 2 I
DN
 oder 5 I
DN
 für FI-Schutzschalter des Typs AC und A und einer Amplitude von 
2 I
DN
 oder 4
 I
DN
 für FI-Schutzschalter des Typs B. Der Installationstester misst die Auslösezeit, die kürzer als 500 ms sein muss.
 
„ Nichtauslöseprüfung: Der Installationstester erzeugt je nach Anwenderwahl 1-2 Sekunden lang einen Strom von 0,5 I
DN
Normalerweise sollte der FI-Schutzschalter dann nicht auslösen.
Danach, wenn keine Auslösung stattfand, erzeugt der Tester einen Stromimpuls zwischen den Buchsen L und N. Wenn es dabei 
zur Auslösung kommt, war der Schutzschalter falsch montiert (N und PE sind vertauscht).
3.11.2. DURCHFÜHRUNG EINER PRÜFUNG MIT RAMPE
SET UP
OFF
Stellen Sie den Wahlschalter 
auf die Position RCD 
.
Schließen Sie die dreiadrige Messleitung an das Gerät und an eine Steckdose im zu 
prüfenden Kreis an.
Wenn der Installationstester angeschlossen ist, kontrolliert er automatisch die 
Lage des Außenleiters (L) und Neutralleiters (N) gegenüber dem Schutzleiter (PE), 
das Ergebnis wird angezeigt. Gegebenenfalls werden die Buchsen L und N vom 
Gerät automatisch umgepolt, sodass die Prüfung auch ohne Änderungen am 
Geräteanschluss möglich ist.