Hameg HM8112-3 Digital-Multimeter, DMM, 1 200 000 Counts 25-8112-0302 Data Sheet

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m e s s g r u n d l a g e n          
3 messgrundlagen
messen bedeutet:
Der reproduzierbare Vergleich einer unbekannten größe mit 
einer bekannten Bezugsgröße und die Darstellung als Vielfa-
ches der einheit der Bezugsgröße.
3.1 messbereichsanzeige
Es gibt unterschiedliche Arten die Anzeige eines Multimeters 
zu beschreiben. Am einfachsten ist die Angabe der möglichen 
Messpunkte. Der Anzeigeumfang eines Digitalmultimeters, 
kurz DMM, gibt somit an wie viele Anzeigeschritte das DMM 
darstellen kann. Die Definition des Anzeigebereiches lässt sich 
am besten anhand von Beispielen erklären. 
Zur Erklärung dienen ein 6-stelliges, ein 6½-stelliges und ein 
6¾-stelliges DMM. 
 
6-stelliges DMM  6½-stelliges DMM  6¾-stelliges DMM
Anzeigeumfang:  0 0 0 0 0 0 
0 0 0 0 0 0 0 
0 0 0 0 0 0 0
 
bis bis bis
 
9 9 9 9 9 9 
1 9 9 9 9 9 9  
3 9 9 9 9 9 9 
Messpunkte: 
1.0 0 0.0 0 0 Digit  2.0 0 0.0 0 0 Digit  4.0 0 0.0 0 0 Digit
Die 6 gibt an wie viele Ziffern im Display immer angezeigt wer-
den. Der Bruch  ½  bzw. ¾ gibt an, bei welcher Ziffer an der 
ersten Stelle des Displays eine Umschaltung in den nächsten 
Messbereich erfolgt (Dekadenwechsel). Diese Umschaltung 
in den nächst größeren Messbereich ist mit der Einbuße einer 
Stelle in der Anzeige verbunden. Die Auflösung reduziert sich 
somit um eine Stelle.
Nachfolgend ein Beispiel zur Umschaltung der Stellenzahl in der 
Anzeige wenn in den nächsten Messbereich gewechselt wird.
Messwert 1: 
1 0 V 
1 0 V 
1 0 V
Anzeige 1: 
1 0,0 0 0 
1 0,0 0 0 0 0 
1 0,0 0 0 0 0 
Messwert 2: 
2 0 V 
2 0 V 
2 0 V
Anzeige 2: 
2 0,0 0 0 
2 0,0 0 0 0 
2 0,0 0 0 0 0 
  Dekadenwechsel
Messwert 3: 
3 9,9 9 9 9 9 V 
3 9,9 9 9 9 9 V 
3 9,9 9 9 9 9 V
Anzeige 3: 
3 9,9 9 9 
3 9,9 9 9 9 
3 9,9 9 9 9 9
Messwert 4: 
4 0 V 
4 0V 
4 0 V
Anzeige 4: 
4 0,0 0 0 
4 0,0 0 0 0 
4 0,0 0 0 0 
   Dekadenwechsel
  Die messbereichtsanzeige von 6½ stellen ist nur 
bei einer messzeit von 60s möglich.
3.2  overranging (messbereichsüberschreitung)
Im vorherigen Beispiel hat unser 6½-stelliges DMM einen An-
zeigeumfang von 2.000.000 Digit. Der Dekadensprung erfolgte 
an der ersten Stelle im Display beim Übergang von der Ziffer 
1 zur Ziffer 2. Ein anderes 6½-stelliges DMM hat einen Anzei-
geumfang von 1.250.001 Digit. Hier erfolgt der Dekadensprung 
ebenfalls an der ersten Stelle im Display, aber beim Übergang 
der dritten Stelle im Display von der Ziffer 5 zur Ziffer 6.
 
6½-stelliges DMM1 
6½-stelliges DMM2
Anzeigeumfang: 
0 0 0 0 0 0 0 
0 0 0 0 0 0 0
 
bis 
bis  
 
1 9 9 9 9 9 9  
1 2 5 0 0 0 0 
Messpunkte: 
2.0 0 0.0 0 0 Digit 
1.2 5 0 0 0 1 Digit
Messwert 1: 
1 0 V 
1 0 V
Anzeige 1: 
1 0,0 0 0 0 0 
1 0,0 0 0 0 0 
Messwert 2: 
1 2,5 0 0 0 0 V 
1 2,5 0 0 0 0 V 
Anzeige 2: 
1 2,5 0 0 0 0 
1 2,5 0 0 0 0
Messwert 3: 
1 2,6 0 0 0 0 V 
1 2,6 0 0 0 0 V
Anzeige 3: 
1 2,6 0 0 0 0 
   1 2,6 0 0 0 
  Dekadenwechsel
Das DMM1  mit 2.000.000 Digit kann bis 1 999 999 anzeigen, 
das DMM2 mit 1.250.001 Digit kann jedoch nur Werte bis  
1 250 000 anzeigen. Das DMM1 wird mit einem Overrange von 
100% angegeben. Dagegen hat das DMM2 ein Overrange von 
25%. Würde bei DMM2 die Anzahl der Messpunkte 1.400.000 
Digit betragen, hätte das Gerät einen Overange von 40%.
Der messbereich eines Dmm ergibt sich aus dem  
messbereichsendwert minus overrange.
 
Beispiel: 6½-stelliges DMM mit 1.2 5 0.0 0 1 Digit
    
 
Messbereichsendwert: 
12,50000 V
 
 
–  Overrange: 
 
  2,50000 V
 
    
Messbereich: 
 
10,00000 V
3.3  Messbereichsauflösung
Die Auflösung eines digitalen Messgerätes entspricht dem Wert 
der letzten Stelle der Anzeige. Der digital erfasste Messwert 
wird somit quantisiert dargestellt. Im Gegensatz dazu ist die 
Auflösung  eines  analogen  Messgerätes  durch  den  kleinsten 
vom Betrachter erkennbaren Ausschlag vorgegeben. Bei der 
analogen Messung wird zu jedem Messwert  eindeutig eine 
Messwertanzeige zugeordnet.
Die Auflösung eines DMM ergibt sich aus der Anzahl 
der Digit. Dazu wird der Kehrwert der Digit ohne 
messbereichsüberschreitung gebildet.
 
Beispiel:  6½-stelliges DMM mit 1.2 0 0.0 0 0 Digit
Der overrangebereich beträgt 200.000 Digit, somit 
ergibt sich für die Auflösung:
 1 
=   0,000001 
 
1.200.000 – 200.000
dies entspricht 0,0001% vom messbereich
Ein DMM hat im 100 V-Bereich eine Auflösung von 0,1 V. Wird 
nun eine spannung von 100,05 V gemessen, kann das Dmm 
unter Vernachlässigung der restlichen möglichen mess- 
abweichungen, entweder 100,0 V oder 100,1 V anzeigen.  
Bedingt durch die Auflösung kann das DMM niemals genauer 
als mit einer Abweichung von 0,1% messen.
3.4 messgenauigkeit
Die Messgenauigkeit eines digitalen Messgerätes wird von 
vorneherein durch die Auflösung des Messgerätes begrenzt. 
Die theoretisch maximale Genauigkeit der Messung und auch 
die letzte sinnvolle Stelle der Anzeige ist bestimmt durch den 
kleinsten Quantisierungsschritt (LSB = lowest significant Bit)  
des analog/digital-Wandlers (A/D-Wandler). 
Die messgenauigkeit eines digitalen multimeters wird durch 
folgende Faktoren beeinflusst:
–  Bauteiltoleranzen und Temperaturabhängigkeit der Bauteile 
und Verstärker
–  Stabilität der Referenzspannung des DMM
–  Eigenschaften des A/D-Wandlers