Fanox 12165 PF16-R Pump Protection Relay 12165 Data Sheet

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12165
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Phasenasymmetrie  und  -ausfall,  Pha-
seninversion:
 Die Relais lösen bei einer Asym-
metrie > 40% und bei Phasenverlust (Auslösezeit 
<3 sec) aus. Phasenausfall kann auch bei Unter-
last  erkannt  werden,  um  eine  plötzliche  Über-
hitzung der Motorwicklung oder Schäden durch 
Vibrationen zu vermeiden. Immer dann wenn die 
Drehrichtung  des  Motors  wichtig  ist,  wie  zum 
Beispiel  bei  Kompressoren,  Ventilatoren  oder 
Belüftungssystemen,  kann  eine  Änderung  der 
Phasenfolge bzw. Phaseninversion sofort erkannt 
werden.
Galvanische  Trennung:  Die  3  Phasen  der 
Motoranschlussleitungen  werden  mittels  Durch-
steckmontage angeschlossen. Dabei werden die 
Phasen durch das Gehäuse geführt, ohne dass ein 
direkter Anschluss an das Relais erfolgt.  Damit 
wird  eine  sichere  galvanische Trennung  und  Si-
cherheit gegenüber Kurzschlüssen erreicht.
  
Elektronische Motorschutzrelais bieten eine Viel-
zahl  von  Funktionen  zur  Erhöhung  der  Lebens-
dauer  von  Elektromotoren.  Gleichzeitig  werden 
Wartungs-  und  Stillstandskosten  drastisch  redu-
ziert  und  die  Zuverlässigkeit  von  Anlagen  und 
Prozessen  wesentlich  erhöht.  Diese  Relais  sind 
langlebiger, zuverlässiger und effektiver als kon-
ventionelle Schutzsysteme wie thermische Relais 
oder thermisch-elektronische Relais oder Motor-
schutzschalter.  Diese  Relais  finden  im  Wesent-
lichen in den folgenden Bereichen Anwendung:
•  Kompressoren  und  Ventilatoren,  Zentrifugen, 
Kräne und Aufzüge
•  Klima-  und  Kühlanlagen,  Pumpen  und Ventil-
steuerungen
    
•  Mühlen  und  Förderbänder,  Werkzeugmaschi-
nen, Rolltreppen oder Mischanlagen.
  
Motor-und Pumpenschutzgeräte 
Elektronische Schutzrelais
Vorteile, Anwendung und Einstellung der 
elektronischen Motorschutzrelais C, GL, G, 
BG sowie P, PF, PS und GEN 
Elektromotoren sind die wichtigsten industriellen 
und gewerblichen Antriebsmechanismen. In vie-
len Fällen ist die Ursache eines Anlagenstillstands 
der Ausfall eines einfachen Elektromotors. Wich-
tige  Prozesse  und  teure  Maschinen  stehen  still 
und verursachen enorme Kosten.
Über  60%  dieser  Ausfälle  sind  auf    die  Über-
hitzung  der  Motorwicklung  zurückzuführen. 
Diese  kann  jedoch  durch  die  Überwachung  der 
Stromaufnahme des Motors bzw. der Wicklungs-
temperatur  erfasst  und  vermieden  werden.  Die 
häufigsten Ursachen für die Überhitzung der Mo-
torwicklung sind: 
• Überlastung
• Blockierte Rotoren
• Über- und Unterspannung
• Phasenasymmetrie bzw. -ausfall
• Anlauf unter hoher Last
• Häufiges An- und Abschalten
• Äußere nicht elektrische Erwärmung
• Erhöhte Umgebungstemperaturen
• Unzureichende Kühlung, Belüftung
• Isolationsfehler
Die  folgende  Grafik  verdeutlicht  die  drastische 
Abnahme der Lebensdauer des Motors in Abhän-
gigkeit von der thermischen Belastung der Motor-
wicklung (Montsinger-Regel):
Bereits  eine  dauerhafte  Übertemperatur  von 
10°C  verringert  die  Lebensdauer  eines  Motors 
um 50%.
Funktionsweise: Das Motorschutzrelais und 
die  zu  überwachenden  Phasen  des  Motors  sind 
vollkommen galvanisch getrennt. Die Kabelsträn-
ge werden lediglich durch die dafür vorgesehenen 
Öffnung des Relais gesteckt bzw. gezogen. 
Die elektronischen Motorschutzrelais werten die 
augenblicklichen Werte der Strangströme in den 
Motorzuleitungen aus. 
Diese werden im Relais gespeichert.   
Die  Motorströme  werden  induktiv  über  inte-
grierte Stromwandler abgetastet und elektronisch 
ausgewertet,  um  ein  fortlaufend  aktualisiertes 
thermisches Abbild des Motors zu speichern. Die 
so erhaltenen Werte werden mit den Voreinstel-
lungen am Relais verglichen. Abweichungen von 
den Sollwerten führen zur Auslösung.
Thermischer Speicher: Das Relais speichert 
fortlaufend  die  Erwärmung  und Abkühlung  des 
Motors während der Start-, Arbeits- und Auslauf-
phase.  Dadurch  wird  die  thermische  Kapazität 
des  Motors  zu  jedem  Zeitpunkt  abgeleitet,  um 
Überhitzungen  durch  Überlast  sofort  voraus  zu 
berechnen  und  zu  vermeiden.  Dieser  Speicher 
schützt auch vor Zerstörung durch blockierte Ro-
toren. 
 
Überlastung:  Durch  die  Speicherung  dieses 
thermischen  Abbildes  berücksichtigt  das  Relais 
bei  Überlastsituationen  auch  die  früheren  Aus-
lösungen  und  verkürzt  bei  erneut  auftretender 
Überlast  automatisch  die  Auslösezeiten.  Dieser 
Speicher  ist  unabhängig  von  der  Versorgungs-
spannung, die Daten bleiben bei Spannungsaus-
fall erhalten. 
Auslöseklassen: 
Die 
unterschiedlichen 
einstellbaren  Auslöseklassen  ermöglichen  den 
Überlastschutz  an  verschiedene  Anwendungen 
bzw.  Einsatz  des  Motors,  wie  z.B.  Motoranlauf 
unter  hoher  Last  oder  einer  sehr  hohen Anzahl 
von Arbeitszyklen mit vielen Motoranläufen, an-
zupassen.
Unterlast  und  Leerlauf:  Der  Schutz  vor 
Leerlauf bzw. Unterlast, z.B. durch Trockenlaufen, 
Kavitation oder Leitungsverschluss, ist vor allem 
bei  Pumpen  und  Transmissionen  sehr  wichtig. 
Überdimensionierte  Motoren  können  durch  Lei-
stungsfaktormessung sicher vor solchen Leerlauf-
bedingungen geschützt werden. Das Relais kann 
dadurch zwischen geringer Last und Leerlauf un-
terscheiden und löst bei Unterlast sicher aus.
Überhitzung:  Der  sichere  Schutz  gegen 
Überhitzung  sowohl  elektrischen  als  auch  nicht 
elektrischen Ursprungs wird durch den Anschluss 
externer PTC-Temperatursensoren realisiert. 
Anzeige der Auslöseursache: Die jewei-
lige Auslöseursache wird durch frontseitige LEDs 
angezeigt, so dass so schnell wie möglich auf die 
spezifische Ursache reagiert werden kann.
Lebensdauer (h)
Übertemperatur (°C)