Siemens 6ES7211-0BA23-0XB0 - SIMATIC S7-200, CPU 221 Compact Unit, AC/DC/Relay, 6 DI, 4 DO, 4Kb Code, 2Kb Data 6ES7211-0BA23-0XB0 User Manual

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Kommunikation im Netz
Kapitel 7
235
Für erfahrene Anwender
Optimieren der Leistungsfähigkeit des Netzes
Die folgenden Faktoren beeinflussen die Leistungsfähigkeit eines Netzes (wobei die Baudrate
und die Anzahl der Master die stärkste Auswirkung haben).
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Baudrate: Wenn Sie das Netz mit der höchsten von allen Geräten unterstützten Baudrate
betreiben, hat dies die größten Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Netzes.
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Anzahl der Master im Netz: Wenn Sie die Anzahl der Master im Netz so gering wie möglich
halten, steigert dies ebenfalls die Leistungsfähigkeit des Netzes. Jeder Master im Netz
erhöht die Anforderungen an das Netz. Weniger Master verkürzen die Bearbeitungszeiten.
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Auswahl der Adressen für Master und Slaves: Die Adressen der Master sollten so
eingestellt sein, dass sich alle Master an aufeinanderfolgenden Adressen befinden, ohne
dass zwischen den Adressen Lücken entstehen. Ist zwischen den Adressen der Master
eine Lücke vorhanden, prüfen die Master diese Adresse regelmäßig daraufhin, ob ein
neuer Master online gehen will. Diese Prüfung erfordert Zeit und erhöht dadurch die
Gesamtbearbeitungszeit im Netz. Befinden sich zwischen den Adressen der Master keine
Lücken, wird auch keine Prüfung durchgeführt und die Bearbeitungszeit verringert sich. Sie
können die Adressen der Slaves auf beliebige Werte einstellen, ohne dass sie die
Leistungsfähigkeit des Netzes beeinträchtigen, solange sich die Adressen der Slaves nicht
zwischen denen der Master befinden. Befinden sich Adressen von Slaves zwischen denen
der Master, erhöht dies die Bearbeitungszeit im Netz genauso, als wenn sich Lücken
zwischen den Adressen der Master befinden.
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GAP-Aktualisierungsfaktor: Der GAP-Aktualisierungsfaktor wird nur verwendet, wenn die
S7-200 CPU als PPI-Master genutzt wird. Dann gibt der GAP-Aktualisierungsfaktor an, wie
häufig Lücken in den Adressen auf andere Master geprüft werden sollen. Den
GAP-Aktualisierungsfaktor stellen Sie in STEP 7-Micro/WIN in der CPU-Konfiguration für eine
CPU-Schnittstelle ein. So konfigurieren Sie die S7-200 so, dass die Lücken zwischen den
Adressen in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Bei einem GAP-Aktualisierungsfaktor
von 1 prüft die S7-200 die Lücken in den Adressen jedesmal, wenn sie im Besitz des Token ist.
Bei einem GAP-Aktualisierungsfaktor von 2 prüft die S7-200 die Lücken in den Adressen jedes
zweite Mal, wenn sie im Besitz des Token ist. Je höher Sie den GAP-Aktualisierungsfaktor
einstellen, desto weniger Bearbeitungszeit benötigt das Netz, wenn Lücken zwischen den
Adressen der Master vorhanden sind. Sind zwischen den Adressen der Master keine Lücken
vorhanden, wirkt sich der GAP-Aktualisierungsfaktor nicht auf die Leistungsfähigkeit des Netzes
aus. Haben Sie einen hohen GAP-Aktualisierungsfaktor eingestellt, müssen Sie mit langen
Verzögerungszeiten rechnen, wenn ein neuer Master online gehen soll, da die Adressen nur
selten auf neue Master geprüft werden. Die Voreinstellung für den GAP-Aktualisierungsfaktor ist
10.
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Höchste Teilnehmeradresse (HSA):
Die höchste Teilnehmeradresse wird nur verwendet,
wenn die S7-200 CPU als PPI-Master genutzt wird. Dann gibt die höchste HSA die höchste
Adresse an, an der ein Master nach neuen Mastern suchen soll. Die HSA stellen Sie in
STEP 7-Micro/WIN in der CPU-Konfiguration für eine CPU-Schnittstelle ein. Wenn Sie eine
höchste Teilnehmeradresse einstellen, begrenzen Sie dadurch den Adressbereich, der von
dem letzten Master (höchste Adresse) im Netz geprüft werden muss. Durch das
Einschränken des Adressbereichs wird die Zeit verringert, die benötigt wird, um nach neuen
Mastern abzufragen und diese online zu schalten. Die höchste Teilnehmeradresse hat
keinen Einfluss auf die Adressen der Slaves: Die Master können weiterhin mit Slaves
kommunizieren, deren Adressen über die höchste Teilnehmeradresse hinausgehen. Im
allgemeinen müssen Sie die höchste Teilnehmeradresse für alle Master auf den gleichen
Wert setzen. Die höchste Teilnehmeradresse sollte der Adresse des höchsten Master
entsprechen oder größer sein. Die Voreinstellung für die höchste Teilnehmeradresse ist 31.
Berechnen der Token-Umlaufzeit für ein Netz
In einem Netz mit Token-Passing verfügt der Teilnehmer mit dem Token als einziger Teilnehmer
über die Sendeberechtigung. Die Token-Umlaufzeit (die Zeit, die erforderlich ist, damit der Token
nacheinander an jeden der Master im logischen Ring weitergegeben werden kann) misst die
Leistungsfähigkeit Ihres Netzes. Bild 7-31 zeigt ein Netz als Beispiel zum Berechnen der
Token-Umlaufzeit für ein Multi-Master-Netz. In diesem Beispiel kommuniziert das TD 200
(Teilnehmer 3) mit der CPU 222 (Teilnehmer 2), das TD 200 (Teilnehmer 5) kommuniziert mit der
CPU 222 (Teilnehmer 4) usw. Die beiden CPUs 224 erfassen mit den Operationen Aus Netz lesen
und In Netz schreiben Daten der anderen S7-200 Geräte: Die CPU 224 (Teilnehmer 6) sendet
Meldungen an die Teilnehmer 2, 4 und 8, die CPU 224 (Teilnehmer 8) sendet Meldungen an die
Teilnehmer 2, 4 und 6. Dieses Netz besteht aus sechs Master-Geräten (den vier TD 200 und den
beiden CPUs 224) und aus zwei Slave-Geräten (den beiden CPUs 222).